Sicherheit
Als ich einem Freund vom Urlaub in Kurdistan erzählte war seine erste Frage:
„Wie fliegst du dahin? Mit der Bundeswehr?“
Kurz zusammengefasst: Kurdistan ist eine sichere Region. Wer etwas vom Krieg sehen will, muss ins Museum gehen. Die Lage unterscheidet sich stark vom Rest des Irak. Die Sicherheit in dem von der Zentralregierung in Bagdad kontrollierten Gebiet („Zentral-Irak“) ist nach wie vor desolat. Die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes beziehen sich überwiegend auf den gesamten Irak und lesen sich entsprechend. Dennoch sollte man sich vor Ort über die aktuelle Sicherheitslage auf dem Laufenden halten. Nachrichten aus Kurdistan in englischer Sprache gibt es z. B. bei Kurdistan24.

In einigen Grenzregionen kämpfen die kurdischen Streitkräfte (Peschmerga) gegen ISIS und die PKK. Die Türkei führt auch auf der irakischen Seite der Grenze Luftangriffe gegen die PKK durch. Von Reisen in die Grenzregionen und in den Zentral-Irak wird dringend abgeraten. Vor Einfahrt in ein nicht-sicheres Gebiet wird man von den Beamten an den Checkpoints aber auch gewarnt.
Die Kriminalitätsrate in Kurdistan ist niedrig. Eigentumsdelikte wie Diebstahl sind schlicht verpönt und daher sehr selten. Autos werden meist unverschlossen abgestellt und sogar der Schlüssel stecken gelassen. Auch nachts habe ich mich alleine auf der Straße nie unsicher gefühlt. Nach Geschäftsschluss werden die Auslagen abgedeckt und einfach liegen gelassen. Für uns Europäer unvorstellbar.
Vor gehobenen Hotels und teuren Geschäften gibt es bewaffnetes Sicherheitspersonal. Das ist anfangs ungewohnt, gehört aber auch in anderen Regionen der Welt wie Lateinamerika oder Indien zum Straßenbild.